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Tier- und Pflanzenwelt
(Quelle: Der Text wurde dem Buch von Robert Budzinski „Entdeckung Ostpreussens“, Verlag Carl Reissner, Dresden 1940 entnommen.)

Die Tierwelt ist äußerst reichhaltig. Außer den gebräuchlichen Haustieren wie Flöhe, Hunde, Wanzen, Schweine, Rind und Pferde, die jagdbaren Tiere wie Katzen, Hasen, Hirsche u.s.w., die wilden wie Löwe, Tiger, Puma, Nilpferd, Känguruh. Die Auerochsen, die zu den Ureinwohnern des Landes gehören, sind in sämtlichen Stämmen erloschen, die beiden letzten stehen zum ewigen Angedenken vor dem neuen Gerichtsgebäude am Hansaring in Königsberg. Besonders bemerkenswert ist noch ein Tier, das in der Entfernung wie eine Kuh, in größerer Nähe wie ein Hirsch, ganz nahe aber gar nicht aussieht, sondern wegläuft. Das ist der Elch. Aber auch dieser ist schon im Aussterben begriffen, weil er zu viel gemalt worden ist und sich darüber zu sehr geärgert hat.

Viel wichtiger aber als alle diese Tiere zusammengenommen sind das ostpreußische Pferd, das in Trakehnen ansässig ist, und das Rind, aber nur das männliche, das Bulle genannt wird. Diese beiden Tiergattungen werden hauptsächlich zum Prämiieren verwandt.

Andere bekannte Ostpreußentiere sind: Die Haffmücken, der Stint, die Skatwanzen, der Flunder, der studentische Salamander in Königsberg und die Maräne in den masurischen Seen, die in Berlin häufig zu sehen ist, und der Uckeley, in Königsberg wohnhaft.

Die Pflanzenwelt ist ebenso reichhaltig. An erster Stelle ist die Kiefer zu nennen, dann die Fichte, die durchaus immer Tanne genannt werden will, dann der Wacholder, hier Kaddik genannt, zum Schnaps gut zu gebrauchen. Zum Volkslied und als Bienenfutter wird die Linde gebraucht, auch die Birke wird der lyrischen Dichter wegen und zu Besen häufig angepflanzt. Trotzdem die Eiche in der alten Zeit vielfach zur Bekehrung der Heiden verwendet wurde, ist sie immer noch hier in riesigen Exemplaren zu finden, ebenso aus mythologischen Gründen die Esche. Der Holunderbaum scheint sich langsam in die Märchenbücher zurückzuziehen und überlässt das feld dem stolzeren Flieder. Stimmungshalber pflanzen sich Weiden und Erlen an Teichen und Flüssen an.

Aus diesem Reichtum der Baumarten und aus dem noch größeren der Blumen und Kräuter schließt man schon sehr richtig auf eine gewisse Unkultur des Landes, das in der Tat die so malerischen Schornsteinwälder vermissen lässt.

 

 

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© prūsai
2 September, 2007

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