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MĀJA - MUZEJS

TOLKEMITA
Prussen- Arbeitsgemeinschaft e.V.

Latviesu - vacbaltu centrs DOMUS RIGENSIS

Mencendorfa nams
ieludz Jus uz izstades

BALTI LAIKMETU GRIEZOS
(SENPRUSI UN CITI BALTI)

atklasanu 2006. gada 15.februari 16.00
Mencendorfa nama, Grecinieku iela 18

Referes: Ortruna Barana, Offenbacha/M Reinhards Grunenbergs, Berline
Einladung "Die Balten im Wandel der Zeiten (Prussen und andere Balten)

Erlebnis Riga
(Quelle: Tolkemita Mitteilungen I/2006)

Der Flug von Berlin nach Riga dauert etwa 90 Minuten und der kleine aber feine Flughafen gibt keinerlei Anlass, dass Maschinen hier verspätet eintreffen sollten. Alles geht schnell. An einem Wintermorgen herrscht hier noch eine Idylle. Riga liegt in einer anderen Zeitzone und so verliert der Reisende eine Stunde, die ihm beim Rückflug wieder zugute kommt.
Freunde bringen uns vom Flughafen in die Stadt und wir haben Gelegenheit, die vorbeigleitende Landschaft zu betrachten. Es scheint, als ob viele lokale Beschriftungen für Prußenkenner leicht zu entziffern sind und schon das allein verschafft ein Gefühl von Heimat. „AIus, lauks, tauta, tu, jus, ne und andere Wörter kennen wir doch. Und wie ist es mit „Ata, ata" = Tschüs?

Für Unabhängige bringt neben dem Taxi auch der Linienbus 22 den Besucher in ca. 30 Minuten vor die Tore der Altstadt, wo sich unser Museumsgastgeber, das Haus Mentzendorff, ein altes baltisches Handelshaus, in bester Lage befindet. Ortrun ist hier bereits ein alter Gast und macht mich mit allem bekannt. Nach dem Flug ist ein kleiner Spaziergang ums Haus eine schöne Abwechslung. Umgeben von Dom, Rathaus, Kloster, Museen und Häusern mit interessanten Fassaden ist ein günstigeres Umfeld nicht vorstellbar. Auf Fußgänger­zonen wurde größtenteils verzichtet, da der Verkehr in die Altstadt durch das Erheben von Mautgebühren erheblich eingeschränkt ist.

Doch die Arbeit ruft uns zurück. Zur Aufstellung unserer Ausstellung „Die Balten im Wandel der Geschichte" bleiben uns neben dem Rest des Tages nur noch ein weiterer voller Tag. Der Gastgeber, das „Domus Rigensis", ein Verein ehrenamtlicher Mitglieder des Lettisch-Deutschbaltischen Zentrums, hat noch größere Probleme mit Ausstattung und Finanzen als wir.

Der Ausstellungsraum mit seinen alten Balkenkonstruktionen ist geräumig und bietet sieben Vitrinen, die leicht zu platzieren und gut zu verschließen sind.

Mit über 20 großformatigen Wechselrahmen ist auch hier genügend Platz, unsere Mitbringsel einzuordnen. Probleme dagegen bereiten uns Befestigungsmittel, Kleber, Radiergummi, Lineale, Papier, Drähte und sonstige Kleinigkeiten. Bei uns sind sie leicht im nächsten Geschäft zu erwerben. Hier in der Altstadt gibt es sie nicht. Die Wechselrahmen sind mit Glasscheiben versehen, die leicht brechen können und unsere Hände rot färben. Nur mit Hilfe von Nora, Inara, Frau Audere, der Museumsleiterin und anderen lieben Helfern gelingt es uns, das Projekt bis Mitternacht zu vollenden.

Am 15.2.2006 gegen 15 Uhr beginnt die Eröffnung durch den Leiter des Schwarzhäupterhauses, Herrn Prof. Dr. O. Sparitis, der gleichzeitig Leiter des „Domus Rigensis" ist. In sehr aufschlussreichen Worten eröffnet und erläutert er das Programm. Unser musikalischer Freund, Dr. Valdis Muktupavels, bringt ein prußisches Lied mit, das er ohne instrumentale Begleitung eindrucksvoll singt und sogar der Kulturattache der Deutschen Botschaft findet freundliche Worte. Dann folgen die Vorträge über „Die Prußen" von R. Grunenberg und „Die Religion der Prußen" von O. Barran, zuerst mit „Labdien, damas un kungi" und weiter auf deutsch. Anschließend wird ein Umtrunk gereicht und mit der Besichtigung der Ausstellung Gelegenheit zu Gesprächen geboten.

Das Tagesprogramm am nächsten Tag gestaltet sich ebenfalls anstrengend. Gegen Mittag werden wir im lettischen Parlament erwartet. Eine Dame des Parlaments erklärt uns die Geschichte des Hohen Hauses, das architektonisch nach Art des Deutschen Ordens mit einem Innenhof gebaut wurde und die politische Zusammensetzung der Regierung mit ihren heutigen Volksgruppenproblemen. Für die Probleme der prußischen Balten interessiert man sich sehr.

Am Abend sind wir zu einem Empfang der litauischen Botschaft eingeladen, der zahlreiche Gäste zum litauischen Unabhängigkeitstag unterhalten und bewirten möchte. Gleich zu Beginn begrüßt eine Abordnung des litauischen Militärs mit zackigen Märschen die Gäste, vielleicht auch eine besondere Aufmerksamkeit für zahlreiche ausländische Militärattachés, die ganz stolz ihre ordensgeschmückten Oberkörper nach vorne positionieren.

Die Ansprachen sind in den Sprachen Litauisch, Lettisch und Englisch. Mit Freude weist der Botschafter auf die erreichte Unabhängigkeit der Litauer, Letten und Esten hin. Unser Historikerfreund Auns macht uns mit der Presse, den Kulturschaffenden und dem Botschafter bekannt, dem wir ans Herz legen, dass auch wir eines Tages gerne solche Feste mit den Balten feiern würden. Es wird gespeist, getrunken und diskutiert - die Nacht wird lang.

Der nächste Tag verspricht etwas Erholung. Trotz Kälte genießen wir die interessante Architektur Rigas und die ausgedehnten Parks in der Innenstadt, die im Winter Eisflächen und Rutschbahnen bieten und sich im Sommer wahrscheinlich zu guten Stuben der Stadt verwandeln werden. Jetzt können wir uns innerhalb der zahlreichen Cafés aufwärmen und baltische Atmosphäre und Gastlichkeit genießen.

Neben unserer Anwesenheit in den Ausstellungsräumen, sind wir zu Besuch bei dem bekannten Historiker 0. Auns, der uns seine umfangreiche Baltensammlung zeigt, von der er hofft, sie möge eines Tages Treffpunkt interessierter Wissenschaftler und Forscher werden. Das gemeinsame Problem liegt am Platzmangel. Nur notdürftig sind viele Unterlagen gelagert. Die einst für diesen Zweck eingebauten Schränke und Regale sind längst gefüllt. Die Suche nach einem gewünschten Exemplar über die Prußenkultur gestaltet sich schwierig, denn Suche und Wiederablage erfordern Weisheit und körperliche Geschicktheit. Wir haben ähnliche Probleme. Und trotzdem ist bei Herrn Auns der Wunsch nach zusätzlichem Prußenmaterial sehr groß, um die Kultur der Baltenfamilie abzurunden.

Bei privaten Einladungen erfahren wir von den Schwierigkeiten des täglichen Lebens, den fehlenden Arbeitsmöglichkeiten und der geringen sozialen Absicherung. Wir sollten nicht jammern. Die Freude zu Begegnungen mit Gästen aus dem Ausland, die ihr Leben erzählen, ist groß und sollte intensiviert werden.

Leider reichte eine knappe Woche nicht aus, um alles Gewünschte auszuführen. Bibliotheken, Museen bergen Schätze, die für die Prußen wertvolle Hinweise liefern können. Gespräche mit Letten und anderen Minderheiten in Lettland könnten eine interessante Ergänzung bei unseren nächsten Besuchen bringen.

Wir hoffen, dass in Zukunft unsere Verbindungen weiter ausgebaut werden können und wir die Kenntnisse über unsere gemeinsamen Wurzeln vertiefen können. Neue Einladungen zu neuen Vorträgen in Lettland wurden bereits ausgesprochen.

Wir nehmen Abschied von neuen Freunden und hoffen auch sie bald in Deutschland begrüßen zu können.

Ortrun Barran, Reinhard Grunenberg

Ls 1,50
t.sk. PVN 18% Ls 0,23

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2 September, 2007

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